Im Jahre 1981 wurde der Planetenweg am linken Reussufer in Emmen feierlich eröffnet und erfreute während mehreren Jahrzehnten viele tausend erholungssuchende Wanderer. Der Planetenweg bringt uns einen winzigen Teil des Universums, unser Sonnensystem, anschaulich, fassbar und erwanderbar näher. Mit dem Planentenweg entlang des Reussuferweges, kann die Vorstellung der Grössenverhältnissen in unserem Sonnensystem gezeigt werden. Er erstreckt sich von der Einmündung der "Kleine Emme" in die "Reuss" bis zur Perlenbrücke, also insgesamt über eine Strecke von 5,91 km.
Situationsplan des Planetenweges am linken Reussufer in Emmen
Bild anno 1981: Leute bei der Sonne |
Über unsere Erde, welche nur ein winziger Teil in unserem Planetensystem ist, wissen wir relativ gut Bescheid. Dagegen haben die meisten von uns nur sehr geringe Kenntnisse über das Universum. Auch haben wir nur vage Vorstellungen über die Distanzen zu den allernächsten Planeten der Erde und deren Grössenverhältnisse innerhalb unseres Sonnensystems. Seit der Eröffnung des Planetenweges nahmen viele Wanderer aus Nah und Fern die Gelegenheit wahr, am linken Reussufer in Emmen, eine Vorstellung von den Grössenverhältnissen unseres Sonnensystems zu erhalten und damit ihr Allgemeinwissen auf einem Gebiet zu erweitern. Im Zeitalter der Raumfahrt scheint dies immer wichtiger geworden zu sein. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, welch einmalige Stellung unser blauer Planet im Universum einnimmt. Diese Erkenntnis sollte uns veranlassen, unser Tun und Lassen auf die Erhaltung dieses wunderbaren Raumschiffes - genannt «Erde» - auszurichten. Der Planetenweg mit der parallel dazu verlaufenden Flusslandschaft und einem, von der "IG Emmen im Wald" neu geschaffenen Biotop mit dem dazugehörenden Spazier- und Fahrradweg führt uns das bestens vor Augen. Wir hoffen damit einen Denkanstoss über den sehr kleinen Stellenwert unseres eigenen Daseins zu geben und die Sinne, hinsichtlich der Erhaltung unserer Umwelt, zu schärfen.
Der Mittelpunkt unseres Lebens auf der Erde ist die Sonne mit ihrem umgebenden Planetensystem. Die Sonne, ein Stern, der kosmisch gesprochen der Erde sehr nahe steht, ist für uns als Licht-, Wärme- und damit Lebensspenderin von ausschlaggebender Bedeutung. Seit über 4 Milliarden Jahren strahlt unsere Sonne Licht und Wärme in praktisch unveränderter Intensität in den Weltraum. Von den erzeugten 380 000 Trillionen Kilowatt empfängt die Erde nur etwa den milliardsten Teil, d. h. gerade soviel, dass die Temperatur auf der Erdoberfläche durch Strahlungsabsorption und wieder Abstrahlung in den Weltraum auf einem für das Leben notwendigen Gleichgewichtsniveau gehalten werden kann. Die Frage nach der Herkunft der Sonnenenergie war lange Zeit ungelöst. Heute weiss man, dass im Sonnenzentrum - bei einer Temperatur von 15 Millionen Grad - in jeder Sekunde über 500 Millionen Tonnen Wasserstoff durch Kernschmelzprozesse in Helium umgewandelt werden und dadurch diese gewaltige Energie freigesetzt wird. Trotz des durch Abstrahlung bedingten Massenverlustes von 4 Millionen Tonnen pro Sekunde hat die Sonne in den vergangenen 4 bis 5 Milliarden Jahren ihres Bestehens nur etwa einen Zehntausendstel ihrer ursprünglichen Gesamtmasse eingebüsst und wird daher in den nächsten paar Milliarden Jahren in unverminderter Stärke Licht und Wärme spenden. |
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Seit dem 24. August 2006 hat die Internationale Astronomische Union eine neue Definition für den Begriff "Planet" geschaffen - demnach gibt es nun die folgenden 8 Planeten in unserem Sonnensystem. Das nachfolgende Bild zeigt die Sonne im Mittelpunkt mit ihrem umgebenden Planetensystem, welches am Reussufer in Emmen massstäblich (1:1 Milliarde) nachgebildet wurde.
Das Planetensystem unserer Sonne
Planetenweg in Emmen |
Astronomisches Bild |
Informationen |
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Sonne: Die Sonne ist ein typischer, mittelgrosser Stern. Sie entstand vor rund 4,6 Milliarden Jahre und wird noch rund 6,7 Milliarden Jahre weiter existrieren.
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Merkur: Der Merkur ist der kleinste Planet unseres Sonnensystems. Er ist ungewöhnlich dicht und verfügt über ein schwaches Magnetfeld, weshalb man vermutet, dass er einen übergrossen Eisenkern besitzt. Er kann sowohl in der Morgen- als auch Abenddämmerung gesehen werden.
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Venus: Die Venus, oft als Schwesterplanet der Erde bezeichnet, ist der heisseste Planet im Sonnensystem: ihre dichte Atmosphäre besteht aus dem Treibhausgas Kohlendioxid, wodurch die hohe Oberflächentemperatur entsteht. Möglicherweise hatte die Venus einst Ozeane wie die Erde, heute aber scheint sie absolut lebensfeindlich. Sie ist hell am Morgen oder Abend sichtbar am Himmel.
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Erde und Mond |
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Erde: Unser Heimatplanet ist zurzeit der einzige bekannte Planet, auf dem es Leben gibt. Das fein abgestimmte Zusammenspiel von Sonnenstrahlung, geologischer Aktivität, Mond, Ozeanen und nicht zuletzt das Leben selbst sorgen dafür, dass der Planet lebensfreundlich bleibt.
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Mond: Der Mond umläuft zusammen mit der Erde innerhalb eines Jahres die Sonne. Auf der Oberfläche des erdnächsten Himmelskörpers sind schon mit blossem Auge helle und dunkle Gebiete zu erkennen. Mit dem Feldstecher oder einem Fernrohr werden Gebirge, Krater und ausgedehnte Ebenen sichtbar. Bei Beobachtungen durch grosse Fernrohre steigt die Zahl besonders der kleinen und kleinsten Mondkrater ins unermessliche. Die meisten Krater und Ringgebirge sind durch den Einschlag von Meteoriten verschiedener Grösse entstanden. Der Mond beeinflusst nicht unwesendlich das Leben auf unserer Erde. Man denke dabei an die Gezeiten, Brutverhalten von Meerestieren und anderes mehr.
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Mars: Obwohl der Mars kleiner, kälter und trockener ist, gilt er als der erdähnlichste aller Planeten. Vieles deutet darauf hin, dass es auf dem Mars einst flüssiges Wasser gab. Mars wird von zwei kleinen Monden begleitet.. Er ist rot leuchtend am Himmel sichtbar.
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Ceres / Asteroidegürtel: Beim Asteroidengürtel handelt es sich um eine Zone zwischen Mars und Jupiter, in der sich tausende von "Asteroiden", Kleinkörper von wenigen bis rund 1000 km Durchmesser befinden. Der erste entdeckte Asteroid ist auch der grösste: Ceres. Er wurde im Jahre 1801entdeckt und steht hier stellvertretend für den Asteroidengürtel. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich nur auf Ceres.
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Jupiter: Der Jupiter ist mit Abstand der grösste aller Planeten: er ist 2.5 mal schwerer als alle anderen Planeten zusammen genommen. Er wird von unzähligen Monden begleitet, wovon unter guten Bedingungen 4 helle Monde mit Feldstecher sichtbar sind.
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Saturn: Der Saturn ist der zweitgrösste Planet des Sonnensystems. Der Saturn ist vor allem wegen seinen schönen Ringen bekannt, die wohl einst bei der Kollision zweier Monde entstanden. Er besitzt einen faszinierenden Mond, Titan, der als einziger Mond im Sonnensystem über eine nennenswerte Atmosphäre verfügt. Der Ring ist mittels Fernrohr beobachtbar.
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Uranus: Der Uranus ist der massenärmste der Gasriesen und der erste Planet, der in der Neuzeit entdeckt wurde. Seine Achsenneigung beträgt fast 90°. Er besitzt einen schwachem Ring.
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Neptun: Der Neptun ist der äusserste Planet und verfügt über einen grossen Mond, Triton, der ihn auf einer rückläufigen Bahn umkreist.
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Pluto / Kuipergürtel: Der Pluto wurde im Jahre 1930 entdeckt. Seit 2006 gilt Pluto nicht mehr als Planet, weil man entdeckt hat, dass er, ähnlich wie Ceres, einfach einer der grössten Körper eines riesigen, zweiten Asteroidengürtels ist, der sich jenseits des Neptuns befindet. Diesen zweiten Asteroidengürtel bezeichnet man heute als Kuipergürtel. Auf erste Nahaufnahmen von Pluto müssen wir leider noch bis 2015 warten. Das synthetisch erzeugte Bild des Plutos steht hier stellvertretend für den Kuipergürtel.
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Der Planetenweg am linken Reussufer in Emmen stellt unser Sonnensystem im Masstab 1:1'000'000'000 (1:1 Milliarde) dar. Er zeigt die wichtigsten Himmelskörper welche sich in unserem Sonnensystem befinden. Es sind dies die Sonne, der Mond, die 8 Planeten und die 2 Asteroidengürtel, sowie auch die Distanzen zwischen diesen Himmelskörper. So erhält man eine gewisse Vorstellung von den Dimensionen unseres eigenen Sonnensystems.
Wenn man sieht, dass der Mensch bis jetzt in diesem Modell unseres Sonnensystems 38 cm weit gekommen ist, dass es allein bis zum äussersten Planeten fast 6 km weit ist und der nächste Fixstern im Modellmasstab bereits etwa 40 000 km, d.h. einen Erdumfang weit entfernt ist, dann wird einem beim Begehen des Planetenweges die unfassbare Grösse des Weltalls unmittelbar bewusst. Die Idee, ist eine wirksame Bereicherung im Sektor Freizeit und Erholungsangebot. Insbesondere wird erwartet, dass auch unsere Schulen aller Stufen diese Einrichtungen schätzen, und, angeführt durch die eingesetzten Lehrkräfte, kennenlernen.
Zum Schluss dieser Ausführungen werden noch einige Bilder von Objekten unseres Sonnensystems gezeigt, welche nicht speziell erwähnt wurden.
Asteroid "Gaspra" |
"Sedna" ist ein grosser Planetoid jenseits des Kuipergürtels |
Kern des Kometen "Tempel 1" |
Red.: Die astronomischen Bilder stammen mit freundlicher Unterstützung von planeten.ch als "public domain" Bilder der ESA und NASA